Der Wasserschout
Der Wasserschout war die Magistratsperson für Seeleute. Die Bezeichnung ist der holländischen Sprache entlehnt und entspricht in deutscher Übersetzung:
Die amtliche, mit richterlicher und polizeilicher Gewalt verbundene Tätigkeit des Wasserschouts erstreckte sich auf alle Vorfälle, die sich auf hoher See ereigneten und auf die Vorgänge der im Hafen vor Anker liegenden Schiffe.
Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem:Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Kapitän und Mannschaft, Militärkontrolle der Seeleute, Abschluss des Heuervertrages, sowie Auflösung des Dienstverhältnisses, Auszahlung der Löhne, Erbschaftsregulierung, Heimschaffung hilfsbedürftiger Seeleute, Seeberufsgenossenschaftsuntersuchungen von Unfällen auf See, Registrierung sämtlicher Seeleute.
Als Mitverwalter der Seemannskasse und Verteiler von Unterstützungen an Witwen und Waisen von im Beruf umgekommenen Seeleuten hatte der Wasserschout eine gewisse fürsorgliche Stellung inne. Ferner war derselbige Mitglied der Mobilmachungs- und Schiffsrequisitionskommission und seit dem Jahre 1873 bei Einführung der Reichsseemannsordnung auch Vorstand des Seemannsamtes.
Das Gebäude
Es entstand 1897 als Dienstgebäude für den Wärter der Schleuse zum „Alten Hafen“. Damals fuhren die Segelschiffe von der Weser in die Geeste und dann durch die Kammerschleuse in den Hafen.
Diese erste Schleuse Bremerhavens – damals eine Sensation – war aber bald zu klein und wurde 1926 geschlossen und 1933 zugeschüttet.
Dem Zweck entsprechend erhielt das Schleusenwärterhaus (am linken Bildrand zu sehen) nur eine bescheidene Größe, aber als öffentliches Dienstgebäude einer bedeutenden Hafenanlage eine repräsentative Architektur mit historischer Formgebung. Fenster und Türen wurden aufwendig gerahmt, und das Dach ist in Anlehnung an die Schweizerhaus- und Cottage-Architektur gestaltet worden.
Das Haus wurde zu einem charakteristischen Wahrzeichen für die Zeit nach der Gründung Bremerhavens und deshalb 1984 unter Denkmalschutz gestellt. Unter anderem wurde das Haus eine Zeitlang auch als Zollhaus genutzt und von 1977 an als Gaststätte geführt.
Der Klabauterbrunnen
Direkt an unserer Sommerterasse befindet sich der Klabauterbrunnen. Er markiert das Ende der „Deutschen Märchenstraße“.